Eine
Besteigung
des
Hermon
wird
am
besten
im
Hochsommer
oder
Herbst
ausgeführt,
da
man
in
dieser
Jahreszeit
keinen
Schnee
auf
dem
Wege
antrifft;
doch
ist
sie
auch
im
Juni
ausführbar.
Sie
nimmt
einen
ganzen
Tag
in
Anspruch;
wer
mit
Zelt
oben
übernachten
will,
vergesse
nicht
Feuerung
mitzunehmen.
Ausgangspunkte
sind
Hâsbeyâ
(S.
469)
oder
Râscheya
(S.
471).
Führer
zahlt.
Rüstige
Bergsteiger
werden
mit
Vergnügen
die
Gelegenheit
zur
schönsten
Alpentour
in
Syrien
ergreifen
und
sich
von
dem
orientalischen
Vorurtheil,
dass
man
stets
beritten
sein
müsse,
dispensiren.
Aufwärts
steigt
man
in
6
starken
Stunden,
abwärts
in
4
Stunden.
Proviant
darf
nicht
vergessen
werden,
und
wer
nicht
Schneewasser
trinken
will,
ist
genöthigt,
von
ungefähr
der
Hälfte
des
Weges
aus
Wasser
mitzunehmen.
Wer
vorzieht
zu
reiten,
versäume
nicht,
am
Abend
vor
der
Be-
steigung
sämmtliches
Sattelzeug
und
den
Hufbeschlag
der
Pferde
gründlich
zu
untersuchen
und
danach
zu
sehen,
dass
die
Thiere
für
die
strapaziöse
Tour
gut
gefüttert
werden
und
gehörig
ausgeruht
sind.
Wer
nicht
auf
dem
Gipfel
übernachtet,
schick
das
Gepäck
an
den
Ort,
wohin
man
hinuntersteigen
will.
Historisches.
Als
Landmarke
Palästina’s,
ja
Syriens,
wird
das
Her-
mongebirge
schon
im
alten
Testament
vielfach
erwähnt.
Es
bildete
die
Grenze
des
israelitischen
demselben
Stamme,
wie
das
Wort,
„Harem“,
und
bedeutet
„der
Unnah-
bare,
Heilige“.
In
dem
apokryphischen
Buche
Henoch
wird
der
Hermon
als
Schauplatz
von
I
Mos.
6,
2
genannt.
Der
„heilige
Berg“
hiess
er
wahrscheinlich
wegen
des
alten
Bergcultus,
der
einst
hier
stattfand
und
von
welchem
die
vielen
in
der
Nähe
und
auf
dem
Berge
gelegenen
an-
tiken
Tempel
noch
Zeugniss
ablegen.
Doch
scheint
der
Name
Baʿal
Her-
mon
nach
I
Chron.
5,
23
etwas
vom
„Berg
Hermon“
Verschiedenes
be-
zeichnet
zu
haben.
Ebenso
stimmt
diese
Stelle
nicht
genau
zu
V
Mos.
3,
9;
vielleicht
bezeichnete
der
Name
Schenir
nur
einen
Theil
des
grossen
Hermongebirges;
bei
den
Sidoniern
bräer
seiner
majestätischen
Höhe
(Ps.
89,
13);
sie
schätzten
ihn
aber
auch
als
Wolkensammler
(Ps.
133,
3).
Im
Hohen
Lied
werden
die
wilden
Thiere
des
Hermon
erwähnt
(4,
8);
den
Schnee,
womit
man
schon
im
Alterthum
die
Getränke
zu
kühlen
pflegte
(Spr.
Sal.
25,
13),
holte
man
nach
Hierony-
mus
u.
a.,
wie
heute
noch,
vom
Hermon.
Im
neuen
Testament
wird
der
Hermon
nicht
genannt,
wahrscheinlich
aber
ist
unter
dem
„hohen
Berg“
der
Verklärungsscene
(Marc.
8,
27;
9,
2)
ein
Abhang
dieses
Gebirges
zu
verstehen.
Der
Hermon
heisst
arabisch
Djebel
esch-Schêch,
Berg
des
„bejahrten“
(weisshaarigen),
oder
Djebel
et-Teldj,
„Schneeberg“.
Er
ist
ein
von
SW.
nach
NO.
circa
7
Stunden
weit
sich
hinziehender
Gebirgszug
aus
Kalk-
stein;
an
manchen
Stellen
ist
der
harte
Kalkfels
mit
weicher
Kreide
be-
deckt;
von
den
südlichen
Ausläufern
und
bei
Hâsbeyâ
brechen
Basaltgänge
hervor.
Von
dem
Antilibanus
ist
der
Hermon
durch
eine
Schlucht
im
N.
getrennt.
Im
Winter
liegen
mächtige
Schneemassen
auf
dem
Hermon
und
sogar
den
Sommer
über
halten
sich
einige
Schneefelder
in
geschützten
Thalmulden.
Noch
wird
der
Bär
auf
dem
Hermon
häufig
gesehen;
die
Species
wird
von
den
Naturforschern
gleicht
aber
sehr
unserm
braunen
Bär.
Auch
sonst
beherbergt
das
Gebirge
viel
Wild,
Füchse,
Wölfe
u.
s.
w.
Die
Flora
des
Hermon
hat
Kotschy
untersucht.
Die
Culturgewächse
sind
die
des
syrischen
haupt;
ziemlich
bedeutend
ist
der
Weinbau,
der
oberhalb
Râscheya
bis
1440m
steigt.
Ueber
dem
Culturland
sind
sehr
gelichtete
und
zerstreute
Anflüge
von
Eichen
(Quercus
cenis,
Look
und
Mellul).
Etwa
150m
über
den
Reben
beginnen
ausgedehnte
Tragantsträuche
mit
stachligen
Blättern,
und
in
der
Höhe
von
1150—1650m
trifft
man
auf
eine
sehr
eigenthümliche
und
in
dieser
Weise
seltene
Vegetation
wilder
Obstarten
mit
geniessbaren
Früchten.
Die
ächte
Mandel
ist
so
verbreitet,
dass
sie
auf
der
ganzen